Mittwoch, 25.12.2024

Habemus Papam: Die Bedeutung und Herkunft erklärt

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Die Formel „Habemus Papam“, zu Deutsch „Wir haben einen Papst“, ist ein zentraler Bestandteil des Rituals bei der Verkündung des neuen Papstes. Dieser Ausdruck wird durch den Kardinalsprotodiakon während der Papstwahl im Konklave verkündet und markiert den Höhepunkt der Einigung unter den wahlberechtigten Kardinälen der Sanctae Romanae Ecclesiae. Die Einigung, auch als Consensum bezeichnet, ist entscheidend, da ein Papst nur gewählt werden kann, wenn ein Mindestmaß an Unterstützung vonseiten der Kardinäle vorhanden ist. Der Ausdruck selbst enthält den Akkusativ Singular Feminin des Wortes „Papa“, welcher die Erwählung eines spezifischen Vorname eines neuen Papstes betont. Die Zeremonie findet traditionell im Petersdom statt, einem der bedeutendsten Orte für die katholische Kirche. Die Proklamation von „Habemus Papam“ ist nicht nur ein Ritual, sondern auch ein bedeutendes Symbol der Kontinuität und Stabilität in der katholischen Kirche.

Der Prozess der Papstwahl

Die Wahl eines neuen Papstes erfolgt durch das Konklave, welches aus den Kardinälen der katholischen Kirche besteht. In Zeiten der Sedisvakanz, also der Zeit zwischen dem Rücktritt eines Papstes (wie im Fall von Benedikt XVI.) und der Wahl eines neuen Papstes, versammeln sich die Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle, um über den zukünftigen Oberhaupt der Kirche zu entscheiden. Um die Wahl eines neuen Papstes abzuschließen, ist eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen erforderlich. Sobald diese erzielt wird, verkündet derjenige Kardinal, der die Wahl leitet, das Ergebnis mit den Worten ‚Habemus Papam‘ – was so viel wie ‚Wir haben einen Papst‘ bedeutet. Der Neugewählte nimmt dann einen Papstnamen an, der oft eine tiefere spirituelle oder historische Bedeutung hat. Dieser Prozess der Papstwahl ist nicht nur ein zeremonieller Akt, sondern auch ein zentrales Ereignis in der katholischen Kirche, das die Richtung des Glaubens und der Lehre maßgeblich beeinflussen kann.

Ursprung und Bedeutung des Ausdrucks

Der Ausdruck „Habemus Papam“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Wir haben einen Papst“. Diese Formel wird seit dem 10. Jahrhundert während der Wahl eines neuen Papstes verwendet, um das Ergebnis der Wahl bekanntzugeben. In der Peterskirche wird dieser Ritus traditionell vom Kardinalprotodiakon verkündet, sobald ein neuer Bischof als Amtsinhaber gewählt wurde. Der Moment der Bekanntgabe ist besonders bedeutend, da er das Ende einer Sedisvakanz markiert, die oft durch den Tod oder Rücktritt des vorherigen Papstes entsteht. In diesem feierlichen Rahmen wird die Wahl für die gläubigen Katholiken weltweit zelebriert, und die Freude über die Ernennung des neuen Oberhaupts der katholischen Kirche wird durch den Ausruf „Habemus Papam“ deutlich. Der Ausdruck verbindet die Gläubigen mit dem neuen Papst und seiner bevorstehenden Führung der Kirche. Diese traditionelle Bekanntmachung hat sich zu einem Symbol des Glaubens und der Einheit innerhalb der katholischen Gemeinschaft entwickelt, während sie gleichzeitig die tiefen Wurzeln und die kulturelle Bedeutung des Ritus widerspiegelt.

Habemus Papam im Film und Medien

Die Bedeutung von „Habemus Papam“ wurde auch in der Film- und Medienlandschaft aufgegriffen, wobei Nanni Morettis Tragikomödie „Habemus Papam“ besonders hervorsticht. In diesem Film wird die komplexe Beziehung zwischen der katholischen Kirche und der Institution Papst auf eindringliche Weise thematisiert. Der Protagonist, Kardinal Melville, wird plötzlich zum Papst gewählt und sieht sich der erdrückenden Verantwortung und der damit verbundenen Verzweiflung gegenüber. Die Handlung entfaltet sich im Vatikan und zeigt die inneren Konflikte von Melville, der sich im Angesicht seiner neuen Rolle verloren fühlt. Eine prägnante Darstellung von Blasphemie und der Anspannung innerhalb der Kirche wird durch das Eingreifen eines Psychoanalytikers ermöglicht, der versucht, die psychologischen Herausforderungen des neuen Papstes zu beleuchten. „Habemus Papam“ wird somit nicht nur als formelle Ankündigung einer Wahl verstanden, sondern auch als Symbol für die menschlichen Ängste und Zweifel, die mit dieser gigantischen Aufgabe verbunden sind. Morettis Film regt zum Nachdenken über die moderne Bedeutung des Papstamtes und die Erwartungen der Gläubigen an.

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