Der Begriff ‚affektiert‘ wird als Adjektiv verwendet und beschreibt eine verhaltensweise, die als gekünstelt oder übertrieben wahrgenommen wird. In der deutschen Sprache impliziert ‚affektiert‘ oft einen Eindruck von Theatralik, wenn Ausdrucksweisen oder Stile sich nicht authentisch anfühlen und stattdessen einer aufgesetzten Art und Weise entsprechen. Menschen oder Dinge, die als affektiert bezeichnet werden, scheinen häufig darum bemüht zu sein, einen besonderen Eindruck zu hinterlassen, was zu einem Gefühl von Unnatürlichkeit führen kann. Der affektierte Stil kann in verschiedenen Kontexten auftreten, z.B. in der Sprache, der Kleidung oder dem Verhalten. Diese Überzeichnung kann oft als unangenehm oder lächerlich empfunden werden, da sie vom natürlichen Verhalten abweicht und mehr auf Aufmerksamkeit als auf Authentizität abzielt. Im weiteren Sinne steht das Adjektiv ‚affektiert‘ oft im Kontrast zu einem natürlichen, ungezwungenen Auftreten, das als authentischer wahrgenommen wird.
Herkunft des Wortes ‚affektiert‘
Die Herkunft des Wortes ‚affektiert‘ ist vielschichtig und reicht bis in die sumerische und neugriechische Sprache zurück, wo der Gebrauch von gekünstelten Ausdrücken besonders betont wurde. In der deutschen Sprache wird ‚affektiert‘ als Adjektiv genutzt, um eine verstellte oder gezierte Haltung zu beschreiben, die oft negativ konnotiert ist. Es bezeichnet eine Art von Verhalten, das als unnatürlich und nicht echt wahrgenommen wird. Die Bedeutung des Wortes hat sich jedoch über die Jahrhunderte gewandelt. Der Ursprung liegt im lateinischen Verb ‚affectare‘, was so viel wie ‚annehmen‘ oder ’streben nach‘ bedeutet, und zeigt einen kontrastierenden Zusammenhang zur heutigen Verwendung als Partizipiales. In der Grammatik manifestiert sich das Wort als besonders bildungssprachlich, was in bestimmten Kontexten sowohl positiv als auch negativ interpretiert werden kann. Es ist wichtig, die Umstände zu betrachten, unter denen ‚affektiert‘ verwendet wird, um die Nuancen der Bedeutung korrekt zu erfassen. In vielen Fällen impliziert das Wort, dass eine Person bemüht ist, sich in einer bestimmten Weise darzustellen, was durch die Art und Weise der Wortbildung noch unterstrichen wird.
Verwendung im deutschen Sprachgebrauch
Affektiert wird im deutschen Sprachgebrauch häufig negativ verwendet, um Verhaltensweisen zu beschreiben, die als unnatürlich oder gekünstelt wahrgenommen werden. Dabei liegt der Fokus oft auf der Pretiosität und Geziertheit der Person, die affektiert handelt. In gesellschaftlichen Kontexten kann affektiertes Verhalten als Ausdruck von Bildungsstreben missverstanden werden, auch wenn es in Wirklichkeit oft als unecht empfunden wird. Positives affektiert sein könnte in einigen Fällen als eine Art der höflichen Zurückhaltung gelten, während die Mehrheit der Verwendung, insbesondere im Bildungssprachlichen, eher negativ konnotiert ist. Beispiele für affektiertes Verhalten sind etwa übertriebenes Lachen oder die Verwendung von hochgestochenen Ausdrücken in ungeeigneten Situationen. Solche Verhaltensweisen können als künstlich und somit als unangenehm empfunden werden, was das Bild der Person negativ beeinflusst. Die Herkunft des Begriffs lässt sich auf den Lateinischen Ursprung zurückführen, wobei die Bedeutung sich im deutschen Sprachgebrauch mit der Zeit weiterentwickelt hat.
Kritik in der Schauspieltheorie des 18. Jahrhunderts
Im 18. Jahrhundert erreichte die Diskussion um die Schauspielkunst eine neue Dimension, stark beeinflusst von der Aufklärung und dem Sturm und Drang. Kritiker der damaligen Schauspieltheorien hinterfragten den Einfluss des Zensurdrucks und der Selbstzensur auf das Theater und die darstellenden Künste. Die natürliche Schauspielkunst wurde oft dem Drama des Gehorsams gegenübergestellt, das eine gewisse Ironie und die Darstellung von happy endings propagierte, um den Publikums geschmack zu bedienen. Mit der theoretischen Selbstverständigung suchten Schauspieler und Dramaturgen nach neuen Ausdrucksformen, die authentischer und weniger affektiert waren. Stanislawski und Brecht sollten Jahrzehnte später auf diese Diskussionen aufbauen und ihre eigenen Konzepte entwickeln. Die Kritik dieser Zeit war nicht nur eine Reflexion auf die Kunstform, sondern auch ein Spiegel der literarischen Entwicklung und Gesellschaft, die das Ziel verfolgte, eine tiefere Verbindung zwischen Schauspieler und Publikum herzustellen. Dabei wurden verschiedene Kritiken als Prinzip formuliert, die sowohl soziale als auch ästhetische Fragestellungen in den Vordergrund rückten.